Die Zeit der Wintersonnenwende

18. Dez 2022 | Jahreskreisfeste, Schamanismus, Yoga

„Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.“

Jetzt beginnt die Zeit der geweihten Nächte: Mit der Wintersonnenwende kommt das Licht ab jetzt langsam zurück, die Tage werden wieder länger. Noch hat das alte Jahr tief in unserem Bewusstsein seine Spuren hinterlassen, und gleichzeitig beginnt die Schwellenzeit der stillen Einkehr und der lichtvollen Rituale, um all das zu verabschieden, was Deiner Seele nicht mehr dienlich ist.

Wenn die Natur sich schlafen legt –
singen die Herbstwinde den Winter herbei.
Raben rufen die Hüter der Anderswelten.

Jetzt ist die Zeit Menschenkind, um dich zurückzuziehen, leise zu werden.
Um sich den Träumen und Visionen zu widmen.
Denn die Feentore öffnen sich.
Unsere Ahnen kommen herbei.
Um mit uns das Fest des ewigen Lebens zu feiern.

Der tiefen Verbundenheit – Wahrheiten die weit über das Irdische hinausgehen.
Vergangenheit und Zukunft werden mit der Gegenwart eins.

Grenzen verweben sich.
Wesenheiten ganz aus Licht aus allen Welten und Dimensionen singen ihre Lieder – flüstern ihre Gebete.
(Netzfund)

Am Mittwoch, den 21. Dezember ist um 22:47 Uhr Wintersonnenwende bei uns auf der Nordhalbkugel – ein ganz besonderer Zeitpunkt für Dich, um zu reflektieren, nach innen zu lauschen, Altes ins Feuer zu geben und schließlich das Licht in Dein Leben einzuladen. Die Wintersonnenwende, auch Julnacht genannt, weil in der tiefsten Nacht des Jahres der Sonnengott Jul geboren wird, soll uns Mut, Kraft und Hoffnung schenken. Denn noch liegen die kältesten Monate vor uns, nur tief im Inneren regt sich bereits das Licht, der Funke des Neuen und Verheißungsvollen.

Mit dem Julfest beginnt die Zeit der Stille, Einkehr, Reinigung und Öffnung für das, was uns im nächsten Jahr erwarten wird. Die Wintersonnenwende-Feier leitet auch die Rauhnächte ein.

Auf den kürzesten Tag folgt die längste Nacht des Jahres: Wir haben nur etwa acht Stunden Tageslicht und fast 16 Stunden Dunkelheit. Die Wintersonnenwende, die auch den astronomischen Winteranfang markiert, wird seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen gefeiert. Die längste Nacht des Jahres, auch als Thomasnacht bekannt, ermöglicht es, uns bewusst der Dunkelheit zu stellen:

Der Dunkelheit im Außen, aber auch unseren inneren Schattenanteilen. Schlussendlich ist die Wintersonnenwende aber ein Fest des Lichts und der Geburt der wiederkehrenden Sonne, denn jetzt werden die Tage ganz langsam wieder länger und vielleicht können wir die ersehnten ersten Frühlingsdüfte schon erahnen.

Um das Licht bewusst zu feiern, sind Rituale zur Wintersonnenwende wunderbar geeignet. Generell sind Rituale eine echte Bereicherung im Leben, Dich neu auszurichten. In der Nacht vom 21. Dezember öffnet sich ein energetisches Tor, das jedes Ritual noch kraftvoller macht.

Symbolisch geht es bei der Wintersonnenwende auch um viel mehr: Es geht um das Einladen des inneren Lichts, um das Einladen der Freude (zurück) in unser Leben.

„Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich“, sagt ein bekanntes Sprichwort. Unsere positive Ausrichtung macht ein freudiges Leben möglich. Dabei wird die Dunkelheit immer Teil des Erfahrens bleiben, so wie im Jahreskreis auch immer wieder der Winter kommt, der seinen eigenen und ganz wichtigen Zweck erfüllt.

Mit Intention in die Rauhnächte

Du kannst die Wintersonnenwende als einen Neubeginn betrachten. Sie ist der langsame Übergang in das neue Jahr. Und sie leitet über in die zwölf Rauhnächte, die magische Schwellenzeit zwischen den Jahren. Die Nächte in der Zeit 25./26. Dezember bis 5./6. Januar gelten als die Nächte des Jahres, in denen sich der Schleier vor unseren Augen und Herzen besonders leicht lüften kann und der Zugang zur spirituellen Dimension einfacher möglich ist. Die Rauhnächte (wobei die Tage genauso wichtig sind) kannst du durch bewusste Reflexion und das Formulieren von Intentionen nutzen, um dich auf die zwölf Monate des nächsten Jahres mit Klarheit und Fokus auszurichten.

Wenn du die Wintersonnenwende bewusst begehen willst, dann kannst Du Dir folgende Fragen stellen:  

  • Wo hast Du 2022 Wendepunkte in Deinem Leben verspürt?
  • Was will in Dir ans Licht?
  • Welcher Funke in Dir ist erloschen oder schwach geworden?
  • Auf was willst Du Dein Licht 2023 richten?
  • Welches Feuer, welche Glut, willst Du neu in dir entfachen?

Die wirkende Kraft des wiederkehrenden Lichts unterstützt Dich, jenen unsichtbaren und doch immer glimmenden Funken, die wahre Kraft in Dir, zu erkennen und zu verinnerlichen. Beflügelt durch die Kräfte des Lichts, dürfen große Träume entstehen, damit diese im Frühjahr beginnen, sich zu manifestieren.

Welche Rituale Du machen kannst

Räuchern und Teezeremonie mit Johanniskraut

Traditionell wurden zum Julfest Pflanzen geräuchert, die die Sonne in sich tragen. Sonnenpflanzen wirken stimmungsaufhellend, was uns in Zeiten der Dunkelheit wunderbar unterstützen kann. So gehört das Johanniskraut mit ihren goldgelben Blüten dazu. Diese Lichtblume kann Seelenbalsam für Dich sein. So ist ihre Heilwirkung als Antidepressivum wissenschaftlich belegt.

Nachdem Du mit Johanniskraut deinen Raum und Dich selbst abgeräuchert hast, mache ein kleines Tee-Ritual: Mach dir ganz bewusst eine Tasse Johanniskrauttee und trink ihn ganz langsam, Schluck für Schluck. Stell dir dabei vor, wie du innerlich Sonne tankst.

Winterspaziergang in die Dunkelheit

Geh nach Sonnenuntergang allein oder mit Begleitung im Schweigen in den Wald oder raus in die Natur, wo keine Straßenlaternen leuchten. Mache einen langen Winterspaziergang und nimm ganz bewusst die Dunkelheit wahr, die Dich und die Welt umhüllt. Betrachte den weiten Sternenhimmel über Dir und den Mond.

Wie ist es für Dich, in der Dunkelheit zu sein? Welche Gefühle oder Bilder kommen hoch? Ist Angst da? Wovor hast du Angst? Dann schließ auch für einige Minuten die Augen und verbinde Dich mit deiner eigenen inneren Dunkelheit. Wo haben sich Deine Schatten, Deine dunklen Punkte, verborgen? Was kannst Du wahrnehmen? Und welche Botschaft haben sie für Dich?

Rituelles Feuer

Feuer steht für Transformation. Es transformiert nicht nur das, was wir physisch hineingeben, sondern es transformiert auch uns, wenn wir uns mit seiner Qualität verbinden. Wenn du kannst, dann mach in der Julnacht unbedingt ein Feuer. Lausche dem Knistern, betrachte die Flammen, spüre die Wärme des Feuers, beobachte den Rauch.

Dann nimm Dir ein Blatt Papier und schreibe auf, was Du aus dem alten Jahr loslassen willst – seien es negative Gedanken, Menschen, die Dir nicht guttun, schlechte Gewohnheiten. Wirf den Zettel sodann in das Feuer und bedanke Dich beim Feuer für seine reinigende Kraft.

„Wandern wir in der Tiefe der Nacht,

kommt, Visionen, erwacht.

Träume geboren aus eigner Macht,

wir weben die Welt heute Nacht.“

(Schwitzhüttenlied)

Lasse Dich lichtvoll von den mystischen Kräfte der Dunkelnächte und Rituale begleiten – auf dass Du Dich wunderbar gestärkt für 2023 ausrichten kannst.

Aho & Sat Nam!

P.S.: Willst Du für Dich zuhause Kundalini Yoga passend zur Wintersonnenwende praktizieren? Dann lasse Dich von meinem Online-Workshop vom letzten Jahr inspirieren. In dem 2-stündigen Video stärkst Du Deinen Energiekörper mit der Kriya zur Anhebung des Bewusstseins, meditierst zu Tratak, die Lichtmeditation, gehst in die Tiefenentspannung und erhältst Inspirationen zur Wintersonnenwende. Der Energieausgleich für das Video liegt bei 12,00 Euro (statt der Workshop-Gebühr von 35,00 Euro). Melde Dich gerne bei mir. Nachdem Du den Betrag überwiesen hast, schalte ich den Link für Dich frei 🙂

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